Teuer bezahlter Sieg im Nachbarschaftsduell

SV 49 Derne Dortmund – BC Langendreer 77 – 80
(22- 25; 20- 28; 15- 14; 20- 13)
Am Samstagnachmittag, reisten wir zum direkten Tabellenachbarn, den Sportfreunden aus Dortmund Derne. Der SVD konnte, ähnlich wie wir, bislang lediglich einen Sieg aus den ersten vier Spielen vorweisen, durften sich aber schon mit den Topteams aus Soest und Biggesee vergleichen. Vor dem Start in die Partie stand demnach ein dickes Fragezeichen hinter der tatsächlichen Stärke des Gegners. Beim warm up der Mannschaften und einem kurzen Vorgespräch mit dem Gästecoach konnte in Erfahrung gebracht werden, dass beide Mannschaften nicht mit dem kompletten Kader auflaufen können. Dennoch zeigte sich im Verlaufe des Spiels, dass beide Mannschaften gut mit den Unwägbarkeiten umgehen konnten.
Wir starteten mit dem Elan der letzten Minuten aus der Vorwoche in die Partie. Wir haben in der Trainingswoche versucht, die positiven Akzente mit in das Spiel gegen Derne zu nehmen. Es funktionierte am Anfang. Mit einem schnellen 2- 8 Lauf in den ersten vier Minuten konnten wir eine erste Duftmarke setzen. Leider knickte gerade in dieser Phase Mo (Marbach) um und musste das Feld frühzeitig verlassen. Zum Glück konnte Max (Böckmann) endlich die guten Trainingseindrücke auch im Spiel umsetzen und zeigte in der Folge ein starkes Spiel.
Derne zeigte dann aber, das sie nicht gewillt waren, das Spiel frühzeitig aus der Hand zu geben. So zeigten sie in den Schlussminuten des ersten Viertels, warum sie gegen Soest und Biggesee jeweils nur knapp verloren hatten. Mit einem 6- 0 Lauf binnen weniger Angriffe schafften sie beim 19-19 den Ausgleich (10. Minute). Wir zeigten in dieser Phase aber, dass wir auch mit solchen Situationen umgehen können und konnten in der letzten Minute noch einmal etwas zulegen und uns das erste Viertel mit +3 Punkten holen (22- 25).
Zu Beginn des zweiten Viertels konnte sich vorerst kein Team einen Vorteil erspielen. Beide Mannschaften spielten hoch konzentriert und versuchten so wenig Fehler wie eben möglich zu produzieren. So blieb es bis Mitte des zweiten Viertels weiter eng und ausgeglichen. Beim Stand von 37- 36 (16. Min) gelang uns dann endlich ein größerer Lauf. Durch ein 0-10 konnten wir auf 37- 46 innerhalb von zwei Minuten erstmals einen fast beruhigenden Vorsprung erspielen. Derne reagierte und wechselte die Verteidigung. Wir blieben aber trotzdem gut im Spiel, verpassten in dieser Phase leider aber die Möglichkeit durch zu viele vergebene Freiwürfe, den Vorsprung weiter auszubauen. So wurden beim Stand von 42- 53 die Seiten gewechselt.
In der Pausenansprache wurde darauf hingewiesen, dass wir uns erst in der Halbzeit befinden. Gefühlt lief das Spiel zu diesem Zeitpunkt schon weit mehr als 20 Minuten. Zusätzlich mussten wir die ausgeglichene Teamleistung weiter beibehalten. Derne schaffte es in der ersten Halbzeit nicht, uns aus dem Spiel zu nehmen, weil wir auf allen Positionen gleichermaßen Korbgefahr ausgestrahlt haben. So musste es weiter gehen.
Im dritten Viertel versuchten wir weiter die Kontrolle auf dem Feld zu behalten. Wir wollten das Viertel ohne großen Schaden überstehen, vielleicht unseren Vorsprung weiter ausbauen, aber auf gar keinen Fall zu hohes Risiko gehen, damit Derne auf Abstand blieb. Das Vorhaben ging auf, Derne bleib zweistellig in Rückstand und wir hatten nicht das Gefühl, als könnte Derne noch einmal zurückkommen.
Trotzdem ging die Warnung vor den letzten 10 Minuten ans Team. Wir hatten in der Vorwoche doch eine ähnliche Konstellation und sind da noch als Sieger vom Platz gegangen, obwohl wir das Spiel eigentlich bereits verloren hatten.
Aber in den ersten Minuten des Schlussabschnitts blieb alles beim Alten. Bis zur 36. Minuten blieb es bei einem nahezu beruhigenden Vorsprung von neun Punkten (67- 76). Dann ereilte uns die nächste Hiobsbotschaft: Henry (Simon) verletzte sich ohne Fremdeinwirkung und musste vom Feld gebracht werden. Die letzten Minuten mussten wir ohne unseren, bis dahin wichtigen und starken „big man“ auskommen.
Aber das Team wollte weiter den Sieg. Zwar gelang Derne in dieser Phase mit zwei schnellen 3ern und weiteren guten Aktionen ein weiterer, fast Sieg bringender, Lauf, doch wir behielten trotz der aufkommenden Hektik in dieser Phase einen klaren Kopf und holten uns die wichtigen Punkte zum Schluss von der Freiwurflinie.
Am Ende stand „zwar nur“ ein Sieg mit drei Punkten, aber unterm Strich ein wichtiger Erfolg für das Team und die Moral. Die nächsten Wochen werden hart für uns. Die kommenden Gegner, mit Soest und Biggesee in der Liga, sind alles andere als leichte Kost. Zudem macht mir unser nun immer größer werdendes Lazarett ernste Sorgen. Wenn sich die Verletzungen von Mo und Henry als ernster herausstellen haben wir tatsächlich ein Problem, zumal an einer Rückkehr von Kevin und Julius aktuell noch nicht zu denken ist. Wir werden sehen, wie wir mit dieser Situation umgehen werden. Jetzt atmen wir einen Tag gut durch und bereiten uns dann mit allem was wir haben, auf den nächsten Gegner, den ungeschlagenen Tabellenführer Soest, vor.
Punkte: Sandscheiper, L. (-); Schlüter, J. (9); Marbach, M. (-); Jung, N. (7); Köhn, L. (16); Zebulla, L. (-); Riss, D. (1); Schlüter, S. (-); Böckmann, M. (16); Sklareck, F. (16); Simon, H. (15)
Fw: 18/ 35 (51%)

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